Tōhei Kōichi

Tōhei Kōichi

Tōhei Kōichi (jap. 藤平光一; * 20. Januar 1920[1] in Tokio; † 19. Mai 2011[2]) war ein japanischer Aikidō-Lehrer und einer der wenigen Träger eines 10. Dan.

Leben

Als Kind war Tōhei eher schwächlich, so dass sein Vater ihn zum Jūdō und Zen führte, um seinen Körper zu stärken.

1939 traf er Ueshiba Morihei und begann mit dem Aikidō. Er war einer seiner Lieblingsschüler und wurde 1956 Cheftrainer (shihan buchō) im Aikikai Honbu Dōjō. Durch seine Reisen nach Hawaii (ab 1953) und später nach Nordamerika und Europa war er maßgeblich an der Verbreitung des Aikidō im Westen beteiligt.[3] Vom Gründer bekam er 1969 den 10. Dan verliehen.[4]

Wegen Differenzen mit Kisshōmaru Ueshiba, dem Sohn und Nachfolger des Aikidō-Begründers, gründete er 1971 den eigenen Verband Ki no Kenkyūkai, blieb jedoch vorerst im Aikikai. 1974 kam es zum endgültigen Bruch. Die von ihm begründete Stilrichtung des Aikidō nennt sich Shin-Shin-Tōitsu Aikidō – „Aikido in Einheit von Körper und Geist“; häufig wird es auch als Ki-Aikidō bezeichnet. Zusätzlich zur Kampfkunst lehrte er das von Tempu Nakamura übernommene Shin Shin Tōitsu Dō (Ki-Training) und eine ans Shiatsu angelehnte Therapieform, Kiatsu, bei der man Ki in verhärtete Muskeln fließen lässt, damit diese sich entspannen.

Tōhei Kōichi starb am 19. Mai 2011 im Alter von 91 Jahren an einer Lungenentzündung, nach einem zweiwöchigen Krankenhausaufenthalt[2].

Werke

Bücher

  • Ki im täglichen Leben. Kristkeitz, Leimen 1979, ISBN 3-932337-42-5
  • Das Ki-Heilungsbuch: Selbstheilung durch die Aktivierung und Lenkung von Ki. Goldmann, München 2008, ISBN 978-3-442-21830-1
  • Das Ki-Buch. Der Weg zur Einheit von Geist und Körper. Kristkeitz, Heidelberg 2002, ISBN 3-921508-97-5
  • Kiatsu: Heilung mit Ki. Kristkeitz, Heidelberg 2003, ISBN 3-932337-21-2
  • Aikido mit Ki: Einführung in die Praxis des Shin-shin-tōitsu-Aikidō (mit Koretoshi Maruyama). Kristkeitz, Heidelberg 2005, ISBN 3-932337-06-9

Videos

  • Authentisches Aikido, 1960 (Neuauflage Abanico 1998, ISBN 3-89540-132-3)
  • Webseite der Ki Society Japan mit Lebenslauf von Tōhei Kōichi (englisch)
  • Website der Ki Society in Europa mit kurzem Lebenslauf von Koichi Tohei Sensei (Europe Ki Federation)
  • Literatur von und über Tōhei Kōichi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Website des Aikido Journal mit Informationen zu Tōhei Kōichi (englisch)

Einzelnachweise

  1. http://www.shinichitohei.com/english/2010/01/birthday-of-koi.html
  2. a b Aikido Journal Online: Originals vom 22. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/blog.aikidojournal.com
  3. „Tohei, Koichi“ (Memento des Originals vom 29. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aikidojournal.com, Eintrag in der Encyclopedia of Aikido (Memento des Originals vom 29. Februar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aikidojournal.com
  4. Stanley Pranin: Koichi Tohei’s 10th dan Promotion
Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Tōhei der Familienname, Kōichi der Vorname.
Normdaten (Person): GND: 108957217 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n85805482 | NDL: 00084466 | VIAF: 84603989 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Tōhei, Kōichi
ALTERNATIVNAMEN Tohei, Koichi; 藤平光一 (japanisch)
KURZBESCHREIBUNG japanischer Aikidō-Lehrer
GEBURTSDATUM 20. Januar 1920
GEBURTSORT Tokio
STERBEDATUM 19. Mai 2011