Nationalpark Cheile Nerei - Beușnița

Nationalpark Cheile Nerei - Beușnița
 
IUCN-Kategorie II
Beușnița-Wasserfälle
Beușnița-Wasserfälle
Beușnița-Wasserfälle
Nationalpark Cheile Nerei - Beușnița (Rumänien)
Nationalpark Cheile Nerei - Beușnița (Rumänien)
44.9412436921.83702949Koordinaten: 44° 56′ 28″ N, 21° 50′ 13″ O
Lage: Caraș-Severin, Rumänien
Nächste Stadt: Kreis Caraș-Severin, Reșița, Oravița
Fläche: 760.62 km²
Länge: 22
Gründung: 2000
i3i5

Der Nationalpark Cheile Nerei - Beușnița[1] (auch Nationalpark Nera-Klamm - Beușnița, rumänisch Parcul Național Cheile Nerei - Beușnița) ist ein Nationalpark im Anina-Gebirge, Kreis Caraș-Severin, im Südwesten Rumäniens. Er erstreckt sich auf einem Areal von 76.062 Hektar[1] und besteht aus einer Karstlandschaft aus Kalkstein auf einer Länge von 22 Kilometern entlang des Neratals mit einer Lagenhöhe zwischen 200 und 1116 Meter an der höchsten Bergspitze, dem Leordis Gipfel.[2]

Geschichte

Nationalpark Cheile Nerei - Beușnița
Hängebrücke im Neratal

Bereits 1943 wurde der Nationalpark Beușnița zum Naturschutzgebiet erklärt, 1973 folgte das Reservat Cheile Nerei (deutsch Nera-Klamm). Im Jahr 1990 kam es dann zur Gründung des Nationalparks Cheile Nerei - Beușnița. In seiner heutigen Ausdehnung wurde der Nationalpark Cheile Nerei-Beușnița vom rumänischen Parlament durch das Gesetz Nummer 5 vom 6. März 2000 festgelegt und im Amtsblatt (rumänisch Monitorul Oficilal) Nummer 152 vom 12. April 2000 veröffentlicht.[3] Der Nationalpark Cheile Nerei-Beușnița besteht seit 1990 und wurde im Jahre 2000 durch die Weltnaturschutzunion IUCN als Schutzgebiet der Kategorie II (Nationalpark) anerkannt. Er hat die nationale Nummer RONPA0003 und die WDPA-Nummer 11176.[4] Im Jahr 2017 wurden 4.292 Hektar des Nationalparks als UNESCO-Weltnaturerbe zum Eintrag Buchenurwälder und Alte Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas hinzugefügt.[5]

Beschreibung

Holzsteg über die Nera
Der See Ochiul Beiului

Die Quellen der Nera entspringen im Semenic-Gebirge (rumänisch Munții Semenicului). Nordöstlich des Gipfels Piatra Nedeia entspringt die Nergan und südöstlich des Piatra Gozna die Nerganița. Auf dem waldreichen Südhang des Semenic-Gebirges vereinigen sich die beiden Bäche zur Nera. Zwischen Pătaș und Șopotul Nou nimmt die Nera das Wasser auf, das ihr über die Nordwestflanke des Almăj-Gebirges (rumänisch Munții Almăjului) zufließt. Reichliche Zufuhr erhält sie bei Bozovici von der Minisch (rumänisch Miniș). Nachdem sie das fruchtbare Almăj-Tal (rumänisch Valea Almăjului) verlassen hat, zwängt sich die Nera, den Banater Karst schneidend, durch eine grandiose Felsenwelt. Die 22 Kilometer lange Schlucht beginnt bei Șopotul Nou und endet bei Sasca Română. Ungezählt sind ihre oft mäanderartigen Windungen.[6]

Karstlandschaft

Naturschutzgebiete im Neratal

Steile Kalksteinfelsen, die die Bezeichnungen „cârșe“, „pânze“ oder „cleanțuri“ tragen, ragen an den Ufern des Flusses hoch. Zu den imposantesten gehören Cârșa Căprariului, Cracul Turburii, Cârșa Șoimului, Begul Mare, Cârșa Rolului. Am dichtesten stehen die „cârșe“ im mittleren Abschnitt der Klamm.[6]

Eine große Anzahl von Grotten, Höhlen und Karstseen sind hier anzutreffen. Die Höhlen Peștera Dubova, Peștera Voii, Gaura Hicleană und Peștera Rolului sind einige davon. Unweit der Gaura Hicleană befinden sich die Strudelkessel La Coveţi.[6]

Zwei Höhlenseen Ochiul Beiului (deutsch Meerauge) und Lacul Dracului (deutsch Teufelssee) sind im Karstgebiet des Neratals anzutreffen. Der Lacul Dracului ist durch den Einsturz einer Grotte entstanden. Man nimmt an, dass er von der Nera unterirdisch gespeist wird. Der See ist 35 Meter lang, 18 Meter breit und 9 Meter tief. Der Ochiul Beiului hat eine Fläche von 284 Quadratmeter und ist 3,6 Meter tief. Die Beușnița-Wasserfälle (deutsch Cascadele Beușniței) sind einmalig in Rumänien.[7]

Flora

  • Europäische Eibe
    Europäische Eibe
  • Gemeiner Flieder
    Gemeiner Flieder
  • Buchenwald
    Buchenwald
  • Stechender Mäusedorn
    Stechender Mäusedorn
  • Mücken-Händelwurz
    Mücken-Händelwurz
  • Milzfarn
    Milzfarn

Die Vegetation des Nationalparks Nera-Klamm ist äußerst artenreich. Hier trifft man sowohl endemische Arten an als auch Pflanzen, die für den Mittelmeerraum typisch sind oder aber für Nordeuropa. 1086 Pflanzentaxa wurden auf dem Areal des Nationalparks Cheile Nerei-Beușnița identifiziert, darunter sind sowohl Pflanzenarten mit europäischem, zentraleuropäischem als auch mit euroasiatischem Einfluss.[8]

Die Waldvegetation beherbergt Bäume und Sträucher wie:[9]

Unter den krautigen Pflanzen sind anzutreffen:[9]

Fauna

  • Braunbär
    Braunbär
  • Wolf
    Wolf
  • Wildschwein
    Wildschwein
  • Rothirsch
    Rothirsch
  • Reh
    Reh
  • Wildkatze
    Wildkatze
  • Baummarder
    Baummarder
  • Kleines Mausohr
    Kleines Mausohr

Die Fauna ist durch 1890 Arten von Wirbellosen und 124 Arten von Wirbeltieren vertreten.

Unter den Säugetieren sind anzutreffen:[9]

Die Vogelwelt des Nationalparks ist sehr artenreich und beherbergt sowohl einheimische Vögel als auch Zugvögel:[9]

  • Baumpieper
    Baumpieper
  • Steinadler
    Steinadler
  • Uhu
    Uhu
  • Zwergschnäpper
    Zwergschnäpper
  • Habichtskauz
    Habichtskauz
  • Neuntöter
    Neuntöter

Unter den Reptilien und Amphibien sind zu erwähnen:

  • Östliche Smaragdeidechse
    Östliche Smaragdeidechse
  • Schlingnatter
    Schlingnatter
  • Feuersalamander
    Feuersalamander
  • Erdkröte
    Erdkröte

In den Gewässern des Nationalparks findet man folgende Fischarten:

  • Streber
    Streber
  • Bitterling
    Bitterling
  • Steingreßling (Gobio uranoscopus)
  • Forellenbarbe (Barbus meridionalis)
  • Streber (Zingel streber)
  • Bitterling (Rhodeus sericeus amarus)

Anfahrt

Siehe auch

Weblinks

  • infocheilenerei.ro, Parcul Național Cheile Nerei - Beușnița
  • nera.exploratorii.ro, Parcul Național Cheile Nerei - Beușnița
  • turismland.ro, Parcul Național Cheile Nerei - Beușnița
  • turism.cjcs.ro, Der Nationalpark Cheile Nerei - Beușnița
  • karpatenwanderer.de, Ein Bilderbuch der Natur: die Nera-Klamm

Einzelnachweise

  1. a b Parcul Național Cheile Nerei - Beușnița. In: protected planet. Abgerufen am 11. Juli 2023 (englisch). 
  2. nera.exploratorii.ro (Memento vom 19. Dezember 2012 im Internet Archive), Parcul Național Cheile Nerei-Beușnița
  3. cdep.ro (Memento vom 24. April 2020 im Internet Archive), LEGE nr.5 din 6 martie 2000
  4. https://www.protectedplanet.net/11176; abgerufen am 17. März 2024.
  5. Ancient and Primeval Beech Forests of the Carpathians and Other Regions of Europe, Maps. abgerufen am 29. August 2017.
  6. a b c Ein Bilderbuch der Natur: die Nera-Klamm. (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive) auf eastern-images.de
  7. Parcul Național Cheile Nerei-Beușnița auf turismland.ro
  8. natura2000.mmediu.ro – Cheile Nerei - Beuşniţa (Memento vom 29. Dezember 2015 im Internet Archive); abgerufen am 5. Juni 2012.
  9. a b c d Parcul Național Cheile Nerei-Beușnița. (Memento vom 15. November 2012 im Internet Archive) auf infocheilenerei.ro
Nationalparks

Buila-Vânturărița • Călimani • Ceahlău • Cheile Bicazului-Hășmaș • Cheile Nerei-Beușnița • Cozia • Defileul Jiului • Domogled-Valea Cernei • Măcin-Gebirge • Rodna • Piatra Craiului • Retezat • Semenic-Cheile Carașului

Biosphärenreservate

Donaudelta • Retezat • Pietrosu Mare

Naturparks

Maramureș-Gebirge • Eisernes Tor • Platoul Mehedinți • Țara Hațegului • Apuseni • Putna-Vrancea • Bucegi • Vânători-Neamț • Balta Mică a Brăilei • Grădiștea Muncelului-Cioclovina • Comana • Defileul Mureșului Superior • Lunca Joasă a Prutului Inferior • Lunca Mureșului

Liste der Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks in Rumänien

Kulturerbe: Dörfer mit Wehrkirchen in Siebenbürgen (1993/1999) | Kloster Horezu (1993) | Kirchen der Moldau (1993/2010) | Historisches Zentrum von Sighișoara (1999) | Holzkirchen von Maramureș (1999) | Festungsanlagen der Daker in den Bergen von Orăștie (1999) | Bergbaulandschaft Roșia Montană (2021, R)

Naturerbe: Donaudelta (1991) | Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas (2017)

Albanien: Lumi i gashit | Rrajca | Belgien: Sonienwald | Bosnien und Herzegowina: Prašuma Janj | Bulgarien: Nationalpark Zentralbalkan | Deutschland: Grumsiner Forst | Nationalpark Kellerwald-Edersee | Nationalpark Jasmund | Serrahner Buchenwald | Nationalpark Hainich | Frankreich: Chapitre | Massane | Grand Ventron | Italien: Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise | Cozzo Ferriero | Foresta Umbra | Monte Cimino | Monte Raschio | Sasso Fratino | Kroatien: Nationalpark Paklenica | Hajdučki i Rožanski kukovi | Nordmazedonien: Dlaboka Reka | Österreich: Dürrenstein | Nationalpark Kalkalpen | Polen: Bieszczady-Nationalpark | Rumänien: Nationalpark Cheile Nerei - Beușnița | Codrul Secular Șinca | Codrul Secular Slătioara | Cozia | Domogled-Valea Cernei | Groșii Țibleșului | Izvoarele Nerei | Strimbu Băiuț | Schweiz: Wald am Bettlachstock | Waldreservate Valli di Lodano, Busai und Soladino | Slowakei: Nationalpark Poloniny (Havešová, Rožok, StužicaBukovské vrchy, Udava) | Vihorlatský prales | Slowenien: Krokar | Snežnik-Ždrocle | Spanien: Hayedos de Ayllón | Hayedos de Navarra | Hayedos de Picos de Europa | Tschechien: Isergebirge | Ukraine: Biosphärenreservat Karpaten (Tschornohora, Kusij-Trybuschany, Maramoros, Uholka-Schyrokyj Luh, Swydiwez) | Stuschyzja-Uschok | Gorgany | Roztochya | Satanivska Dacha | Synewyr | Zacharovany Krai