Musée des Beaux-Arts de Reims

Das Musée des Beaux-Arts de Reims ist ein französisches Kunstmuseum in der Rue Chanzy in Reims, Champagne-Ardenne. Es wurde 1794 gegründet. Im Jahr 2018 besuchten 36 130 Besucher das Museum. Derzeit ist es aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen. Die Wiedereröffnung soll 2025 erfolgen.

Haupteingang.

Geschichte

Ausstellung im Rathaus.

Antoine Ferrand de Monthelon, Gründer der Zeichenschule, vermachte seine Sammlung 1752 der Stadt Reims.

Der erste Kurator Nicolas Bergeat[1] organisierte die Sammlung der Kunstwerke aus dem Besitz der katholischen Institutionen von Reims. Das erste Depot wurde am 10. Vendémiaire des Jahres II des französischen Revolutionskalenders im alten Armenhaus Magneuses eingerichtet. Das Musée des Beaux-Arts ist in 1794 nach revolutionären Pfändungen gegründet worden und wurde im Rathaus eingerichtet. Die öffentliche Nutzung des Museums und erste Regelung der Öffnungszeiten existieren vom 11. Germinal im Jahr 8 des Revolutionskalenders („Jeden Fünften von neun Uhr bis Mittags“). Das ganze 19. Jahrhundert wurde die Sammlung durch Käufe oder Vermächtnisse erweitert. 1908 entschied die Stadt ein eigenständiges Gebäude zu kaufen, um das Museum darin einzurichten. Die Wahl fiel auf die alte Abtei von Saint-Denis. Es ist ein Gebäude aus dem 9. Jahrhundert und wurde unter von Fulka dem Ehrwürdigen errichtet und ersetzte einen alten Friedhof. Die Abtei hatte eine bewegte Geschichte seit der Revolution. Sie wurde belagert vom Bezirksdirektorium, als Lagerhalle für Kunstwerke verkaufter Kirchen genutzt, dann 1814 und 1815 Kaserne für russische Besatzungstruppen. 1822 wurde dort das Priesterseminar gegründet. Dieses wurde wiederum nach dem Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat (Frankreich) in 1906 abgezogen und das Museum wurde daraufhin in die Räume der alten Abtei verlagert.

Vor dem Ersten Weltkrieg waren Charles Loriquet, Eugène Courmeaux und Henri Jadart Konservatoren des Museums, dann folgten 1927–1939 Paul Jamot und Régine Pernoud in 1947. Der Präsident Poincaré eröffnete das Museum am 19. Oktober 1913. Während des Ersten Weltkrieges wurde das Museum getroffen, die Sammlungen befand sich an Ort und Stelle.

In den 2010er Jahren wurde das Museum renoviert.

Ansicht des Gebäudes von 1905.

Sammlung

Das Museum bewahrt vor allem Malereien der flämischen, holländischen und französischen Schule.

  • Henri de Lorraine marquis de Mouy par Ferdinand Elle, 1631.
    Henri de Lorraine marquis de Mouy par Ferdinand Elle, 1631.
  • Einige italienische Malereien existieren in der Sammlung (Giovanni Battista Moroni und Bartolomeo Manfredi, Aufbruch des jungen Tobias).
  • Die Heilung des Gelähmten durch Petrus von Jean Hélart, Schule von Reims.
    Die Heilung des Gelähmten durch Petrus von Jean Hélart, Schule von Reims.
  • Monsieur de Vareix, von Jean Hélart, Schule von Reims.
    Monsieur de Vareix, von Jean Hélart, Schule von Reims.
  • Christus in Bethanien, Werkstatt von Jean Hélart.
    Christus in Bethanien, Werkstatt von Jean Hélart.
  • Die Taufe von Chlodwig I., von Jean Hélart, Schule von Reims, 17. Jahrhundert.
    Die Taufe von Chlodwig I., von Jean Hélart, Schule von Reims, 17. Jahrhundert.
  • Die wundersame Brotvermehrung, Werkstatt von Jean Hélart.
    Die wundersame Brotvermehrung, Werkstatt von Jean Hélart.
  • Venus in der Schmiede des Vulkan Brüder Le Nain, 1641.
    Venus in der Schmiede des Vulkan Brüder Le Nain, 1641.
  • Die Falschspieler, Maître des Jeux.
    Die Falschspieler, Maître des Jeux.
  • Die Kinder Habert de Montmor, Philippe de Champaigne
    Die Kinder Habert de Montmor, Philippe de Champaigne
  • Nächtliche Landschaft mit Friedhof, Matthias Withoos, 17. Jahrhundert.
    Nächtliche Landschaft mit Friedhof, Matthias Withoos, 17. Jahrhundert.
  • Himmelfahrt Mariens, Simon Vouet.
    Himmelfahrt Mariens, Simon Vouet.
  • Das Musée des Beaux-Arts bewahrt und zeigt Skulpturen und Zeichnungen (beispielsweise 30 herausragende Porträts auf Papier von Lucas Cranach dem Jüngeren[3]), eine Serie von neun Gemälden in Temperafarbe (um 1500) aus dem ehemaligen Armenhaus von Reims, Druckgraphiken, Möbel und Kunstobjekte. Die Sammlung repräsentiert die größten europäischen Kunstströmungen vom 16.–20. Jahrhundert und stellt diese chronologisch und thematisch geordnet aus.
  • Vespasien fordert Jerusalem auf, sich zu ergeben, dépôt des hospices.
    Vespasien fordert Jerusalem auf, sich zu ergeben, dépôt des hospices.
  • Passion Jesu, dépôt des hospices.
    Passion Jesu, dépôt des hospices.
  • René de Saint-Marceaux, Der junge Dante.
    René de Saint-Marceaux, Der junge Dante.
  • Émile Gallé, Guéridon in Form einer Libelle.
    Émile Gallé, Guéridon in Form einer Libelle.
  • Conrad Krebs, Lucas Cranach der Jüngere.
    Conrad Krebs, Lucas Cranach der Jüngere.

Konservatoren am Museum

  • 1794–1806: Nicolas Bergeat[4],
  • 1838–1846: Louis Paris,
  • 1846–1849: Eugène Courmeaux,
  • 1849–1853: Étienne Maubeauge,
  • 1853–1886: Charles Loriquet,
  • 1887–1895: Eugène Courmeaux,
  • 1895–1915: Henri Jadart,
  • 1914–1927: Jean-Baptiste Langlet,
  • 1927–1937: Louis Mennecier,
  • 1937–1947: Eugène Dourcy,
  • 1947–1949: Régine Pernoud,
  • 1949–1961: Olga Popovitch,
  • 1961–1989: François Pomarède,
  • 1991–1996: Véronique Alemany-Dessaint,
  • 1996–1999: Catherine Delot,
  • 1999–2015: David Liot[5]
  • 2015–2023: Catherine Delot[6][7].
Commons: Musée des Beaux-Arts de Reims – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nicolas Bergeat (1733-1815). Abgerufen am 22. Dezember 2023 (französisch). 
  2. Jean-Pierre Lundy, geboren in Reims im Jahr 1809, gestorben in Paris im Jahr 1886, schenkte der Stadt etwa hundert Bilder des 19. Jahrhunderts, ein Erholungsheim und Krippen.
  3. Nos expositions pour mémoire. 10. Februar 2021, abgerufen am 22. Dezember 2023 (französisch). 
  4. Henri Jadart: Nicolas Bergeat, dernier vidame du Chapitre, premier conservateur du Musée de Reims (1733-1815). Notice biographique accompagnée de documents sur la fondation et les collections du Musée de Reims à l'époque de la Révolution / par Henri Jadart..., Paris, E. Plon, Nourrit et Cie., 1889.
  5. Rencontre avec David Liot, l’ancien directeur du musée des Beaux-Arts de Reims nommé au musée national de la Marine. 22. Januar 2021, abgerufen am 22. Dezember 2023 (französisch). 
  6. Catherine Delot, conservatrice passionnée du Musée des beaux-arts de Reims. 10. Februar 2019, abgerufen am 22. Dezember 2023 (französisch). 
  7. Catherine Delot quitte le musée des Beaux-Arts de Reims. 8. Juli 2023, abgerufen am 22. Dezember 2023 (französisch). 

49.25334.0309Koordinaten: 49° 15′ 11,9″ N, 4° 1′ 51,2″ O