Maria Paudler

Maria Paudler um 1928 auf einer Fotografie von Alexander Binder

Maria Therese Paudler (* 20. Juni 1903 in Bodenbach, Böhmen, Österreich-Ungarn; † 17. August 1990 in München) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Die aus dem Sudetenland stammende Tochter eines Architekten besuchte zunächst eine Handels- und Nähschule. Auf Empfehlung des Schauspielers Wilhelm Klitsch ging sie gegen Ende des Ersten Weltkriegs zur Schauspielausbildung an die Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag.

In Aussig erhielt die 17-Jährige mit Gretchen in Gothes Faust 1921 ihre erste Rolle. Dann agierte sie am Landestheater Prag, und 1923 holte sie Leopold Jessner als Partnerin von Alexander Moissi nach Berlin ans Preußische Staatstheater. Seit 1926 sah man sie vier Jahre lang regelmäßig in Kinofilmen.

1930 brachten sie Engagements unter anderem an die Berliner Spielstätten Komödienhaus und die Volksbühne sowie an das Wiener Theater in der Josefstadt und an das Deutsche Theater nach München. Im Film war sie nur noch sporadisch vertreten, meist nur noch in Nebenrollen.

Nach der Vertreibung aus dem Sudetenland 1945 ging Maria Paudler nach Dresden, wo sie bis 1948 sowohl auftrat als auch inszenierte. 1949 bis 1951 war sie nach einem schweren Autounfall zu einer Pause gezwungen, da Erblindungsgefahr bestand. 1950 kam sie aus der DDR über Berlin nach Hamburg. Zeitweilig leitete sie ein eigenes Tourneetheater. In späteren Jahren sah man sie oft in Fernsehproduktionen, wie Der Kommissar und 1985 in Polizeiinspektion 1, ihrer letzten Rolle. 1968 wurde sie mit einem Bambi ausgezeichnet, 1982 erhielt sie für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film das Filmband in Gold.

Maria Paudler war in erster Ehe mit dem Schauspieler Georg Czimag verheiratet, danach mit dem Schauspieler Harry Liedtke liiert. Aus ihrer zweiten Ehe mit dem Regisseur und Schauspieler Kurt Skalden (1895–1975) stammte ihr Sohn, der Schauspieler Norbert Skalden (1936–1981).

1977 veröffentlichte Paudler ihre Memoiren: …auch Lachen will gelernt sein.

Sie ruht auf dem Friedhof am Perlacher Forst.

Filmografie

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 744.
  • Maria Paudler: …auch Lachen will gelernt sein… Universitas Verlag, Berlin 1977, ISBN 3-8004-0843-0.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 6: N – R. Mary Nolan – Meg Ryan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 161 f.
Commons: Maria Paudler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Maria Paudler bei IMDb
  • Maria Paudler bei filmportal.de (mit Fotogalerie)
  • Biografie bei cyranos.ch (mit Foto)
  • Maria Paudler In: Virtual History (englisch)
Normdaten (Person): GND: 118592041 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n79107531 | VIAF: 40170780 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Paudler, Maria
ALTERNATIVNAMEN Paudler, Maria Therese (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin
GEBURTSDATUM 20. Juni 1903
GEBURTSORT Bodenbach, Böhmen
STERBEDATUM 17. August 1990
STERBEORT München