Ludwig Bussler

Ludwig Bussler (auch Ludwig Bußler, * 26. November 1838[1] in Berlin; † 18. Januar 1900[A 1] oder 28. Januar 1900[2] ebenda) war ein deutscher Musiktheoretiker und Musikwissenschaftler.[3][4]

Leben und Werk

Seine musikalische Ausbildung erhielt Ludwig Bussler bei Eduard Grell, Siegfried Dehn (Theorie) sowie Wilhelm Wieprecht (Instrumentation). 1865 wurde Bussler Musiktheorielehrer an der Musikschule von Ganz (später Schwantzersche Musikschule) in Berlin. Er war dann um 1869 eine Weile als Dirigent und Theaterkapellmeister in der Stadt Memel tätig. Ab 1874 unterrichtete er am Mohrschen Konservatorium in Berlin. 1877 ging er an die Schwantzersche Musikschule zurück. Ab 1879 erteilte er daneben den theoretischen Unterricht am Stern’schen Konservatorium. Ab 1883 war Bußler Mitreferent für Musik an der Nationalzeitung. Zu Busslers Schülern zählten u. a. Heinrich G. Noren und Bruno Walter.[3]

Bussler verfasste mehrere musikpädagogische und -theoretische Schriften, die bis in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts u. a. durch Hugo Leichtentritt zahlreiche Nachauflagen erlebten. Durch Übersetzungen ins Englische (John Henry Cornell, Theory and Practice of Musical Form) und Russische (Sergei Iwanowitsch Tanejew, Ucheniye o kanone, Moskau 1929) fanden Busslers theoretische Werke auch über Deutschland hinaus Verbreitung.

Schriften

  • Musikalische Elementarlehre mit achtundfünfzig Aufgaben für den Unterricht an öffentlichen Lehranstalten und den Selbstunterricht. Berlin 1867
  • Praktische Harmonielehre. Berlin 1876
  • Der strenge Satz. Berlin 1877
  • Musikalische Formenlehre. Berlin 1878
  • Contrapunct und Fuge im freien (modernen) Tonsatz. Berlin 1878
  • Instrumentation und Orchestersatz. Berlin 1879
  • Praktische Musikalische Compositionslehre in Aufgaben. Bd. I-III, Berlin 1878–1880
  • Partiturstudium (Modulationslehre). Berlin 1882

Literatur

  • Janna Saslaw: Bussler, Ludwig. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  • Bußler, Ludwig. In: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: A–K. Schott, Mainz 1959, S. 258 (Textarchiv – Internet Archive). 
  • Bußler, Ludwig. In: Carl Dahlhaus (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: A–K, Ergänzungsband. Schott, Mainz 1972, S. 174. 

Weblinks

Commons: Ludwig Bussler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkung

  1. Dieses Sterbedatum nennen u. a. New Grove, Baker’s Biographical, BNF und LCCN. Vereinzelt findet sich auch der 28. Januar 1900.

Einzelnachweise

  1. Charles J. Hall: Chronology of Western Classical Music. Routledge, 2002, ISBN 978-0-415-94216-4, S. 329. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Obituary: Carl Drechsler Hamilton – The Musical Times and Singing Class Circular Vol. 41, No. 685 (Mar. 1, 1900), pp. 194-195. In: jstor.org. Abgerufen am 30. Dezember 2014. 
  3. a b Abschnitt nach: Wilibald Gurlitt: Ludwig Bußler. In: Riemann Musiklexikon.
  4. Abschnitt nach: Carl Dahlhaus: Ludwig Bußler. In: Riemann Musiklexikon.


Normdaten (Person): GND: 11718408X (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no93010442 | VIAF: 14954207 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Bussler, Ludwig
ALTERNATIVNAMEN Bußler, Ludwig
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musikwissenschaftler und -theoretiker
GEBURTSDATUM 26. November 1838
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM unsicher: 18. Januar 1900 oder 28. Januar 1900
STERBEORT Berlin