Festung Passati

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Geschützscharten mit entfernter Tarnung (2013)

Die Festung Passati (Armeebezeichnung A 6375)47.056119.4275 ist ein ehemaliges Artilleriewerk der Schweizer Armee im Festungsgebiet Sargans. Sie wurde als Teil der Sperrstelle Seeztal (Seeztalsperre) in der gleichnamigen Felswand direkt über Mels-Heiligkreuz gebaut.

Artilleriewerk Passati

Das Artilleriewerk Passati wurde im November 1939 als Gegenwerk zum gegenüberliegenden Artilleriewerk Castels A 6400 geplant, das sich im Hügel Castels auf der südlichen Talseite befindet 47.051889.40649. In der Anlage Passati wurde der Kommandoposten der Nordfront Sargans integriert.

Das Felswerk war mit zwei 7,5-cm-Bunkerkanonen 39 sowie fünf Festungsmaschinengewehre Mg 11 als Nahverteidigung bewaffnet, welche von Norden auf die Seeztalsperre und das Vorfeld sowie ins Seeztal hinein wirken konnten. Ein allein stehender Leichtmaschinengewehrstand deckte den Festungseingang. Das Werk wurde bis Mitte 1974 betrieben, zu Beginn von einem Detachement der Festungsartilleriekompanie 32 aus dem Artilleriewerk Castels.[1] Es ging zusammen mit der Festung Furggels in Privatbesitz über.[2]

  • Passati Eingangsbrücke
    Passati Eingangsbrücke
  • Aussenverteidigung
    Aussenverteidigung
  • Haupteingang
    Haupteingang

Sperrstelle Seeztal

Die Sperrstelle Seeztal (Armeebezeichnung Spst Nr. 1310) verläuft in nordöstlicher Richtung quer durch das Tal der Seez von Mels (Hügel Castels) nach Heiligkreuz und gehört zum Festungsgebiet Sargans. Sie besteht aus den Artilleriewerken Castels und Passati sowie einer Kette von Panzersperren und Bunkern. Diese Anlagen bildeten zusammen den westlichsten Sperrriegel der Festung Sargans. Die Reduitfront der Festung Sargans verlief von den Churfirsten zur Alvierkette. Der Nideri-Pass, der das obere Toggenburg und die Grabser Voralp mit dem Seeztal verbindet, wurde mit dem Stützpunkt IW Nideri (243 Mann, Geb Gz Kp VI/283) gesichert.

Das Geländerpanzerhindernis mit seinen Infanteriebunkern hatte das Seeztal zwischen den Artilleriewerken Castels A 6400 und Passatiwand A 6375 gegen einen Durchmarsch Richtung Walensee zu sperren.[3]

Infanterie KP Tierget A 6445
  • Geländepanzerhindernis GPH Mels-Heiligkreuz 47.052539.4166 47.055869.42359 47.056029.42527
  • Infanteriebunker Rebberg A 6378: Maschinengewehr (Mg), Beobachter (Beob) 47.056519.42263
  • Infanteriebunker Heiligkreuz A 6379: Bunkerpanzerabwehrkanone (Pak 50/57), Mg, Beob 47.055959.4233
  • Infanteriebunker Heiligkreuz A 6380: ursprünglich Infanteriekanonenschild (Ik-Schild), später 9-cm-Panzerabwehrkanone (Pak) 47.056279.42121
  • Infanteriebunker Heiligkreuz Nord A 6381: Mg, Beob 47.056669.41996
  • Infanteriebunker Erzweg A 6382: zwei Leicht Maschinengewehre (Lmg) 47.056159.42451
  • Unterstand Heiligkreuz A 6383: abgebaut
  • Infanteriebunker Heiligkreuz Süd A 6384: 2 Mg, Beob, abgebaut
  • Infanteriebunker Runggalina A 6412: BPak, Mg, Beob 47.052379.41275
  • Infanteriebunker Runggalina A 6413: Mg, Beob
  • Infanteriebunker Runggalina A 6414: BPak, Beob
  • Unterstand, KP Plons A 6415: Unterkunft für 12-cm-Minenwerfer (Mw)-Besatzung, später Bataillonskommandoposten
  • Infanteriebunker Lisbeth A 6416: Lmg, abgebaut
  • Infanterie KP Tierget A 6445 47.063849.39181
  • Unterstand und Minendepot Tierget A 6446 47.064029.39179
  • Sanitätsbunker Reschu 4 A 6450
  • Sanitätsbunker Reschu 5 A 6451
  • Sanitätsbunker Reschu 6 A 6452
  • Sanitätsbunker Reschu A 6453
  • drei 12-cm-Mw-Stellungen Plons: abgebaut
  • Kaverne Ochsenboden A 6460
  • Infanteriewerk (IW) Nideri A 6461 (in Bergstation Z401/MSB99 integriert)[4] 47.145739.33768
  • Infanteriewerk Nideri Ost A 6462
  • Militärseilbahn Lüsis–IW Nideri Z401/MSB99 47.145729.33768
  • Grünhag – Lerchenplatte – Palfries MSB94 47.084029.413043
  • Ragnatsch – Palfries Z402/MSB107 47.0890559.42112
  • Bunker Erzweg
    Bunker Erzweg
  • GPH Erzweg
    GPH Erzweg
  • Infanteriebunker Runggalina
    Infanteriebunker Runggalina

Pro Festungswerke Seeztal-Alvier

Die Organisation besitzt die Anlagen Infanteriewerk Heiligkreuz A 6379 und Infanteriewerk Lavadarsch A 6065 (Sperrstelle Schollberg 1306).

Literatur

  • Walter Gabathuler: Festung Sargans 1944: Sargans-West: Truppen, Abwehrwerke, Kriegs-Kommandoposten, Infrastrukturen und Evakuations-Organisation im Kriegsfall : Teilgebiet der Kampfgruppe "Nordfront": Seeztal-Ost/Seeztalsperre, Artilleriewerke Kastels und Passatiwand : Gebiet der Kampfgruppe "Westfront": Seeztal-West und Sperre Nideri, Zentrales Chirurgisches Feldspital in Lochezen. Verlag AFOM, Artillerie-Fort-Magletsch-Verein, Oberschan 2007
Commons: Festung Passati – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Sperrstelle Seeztal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Kleines Stachelschwein: AW Heiligenkreuz SG

Einzelnachweise

  1. Artilleriewerk Passatiwand A 6375
  2. St. Galler Tagblatt vom 1. März 2010: Das Schlachtschiff unter dem Dorf
  3. Festung Oberland: Sperrstelle Seeztal SG
  4. Grabs: Ein Verein will die Festung Nideri erhalten

47.056119.4275Koordinaten: 47° 3′ 22″ N, 9° 25′ 39″ O; CH1903: 751092 / 213591