Einstossflammenwerfer 46

Prototyp des deutschen Einstossflammenwerfers 46

Der Einstossflammenwerfer 46 war ein handgeführter Ein-Mann-Flammenwerfer, der im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht eingesetzt wurde.

Einsatz

Ursprünglich war dieses Modell als „tragbarer“ Flammenwerfer für die Luftwaffe konzipiert worden. Aber aufgrund der kritischen militärischen Situation im Jahr 1945 wurde dieser einfach zu produzierende Waffentyp Infanterieeinheiten des Heeres sowie dem Volkssturm zur Verfügung gestellt. In militärischen Dokumenten wird die Waffe manchmal als Volksflammenwerfer 46 (Volksflammenwerfer Modell 46) und Abwehrflammenwerfer 46 (Abwehrflammenwerfer Modell 46) bezeichnet.

Etwa 30.700 Exemplare wurden ab Oktober 1944 produziert. Eine kleine Anzahl wurde wahrscheinlich im Kampf des Volkssturms und der regulären Einheiten während der Schlacht um Berlin im Frühjahr 1945 eingesetzt und könnte an Kommandos des Werwolfs verteilt worden sein.[1]

Obwohl Flammenwerfer ihre psychologische und taktische Wirksamkeit in bestimmten Kampfeinsätzen bewiesen haben, schränkte seit dem Ersten Weltkrieg das Gewicht und damit die Beweglichkeit sowie die Sichtbarkeit des Bedieners, der zu einem vorrangigen Ziel für den Gegner wird, den Einsatz ein.

Nicht nur deutsche Ingenieure setzten dieses Waffensystem um. Die königlich italienische Armee stattete sich mit einem tragbaren Flammenwerfer als Handwaffe aus, dem 41er Angriffsmodell. Amerikanische Ingenieure entwarfen den Prototyp des tragbaren Flammenwerfers E15 für den Einzelwurf. Nach dem Krieg wurde das Konzept zur Handflammpatrone und der Brandhandgrante weiter entwickelt.

Technische Daten

Der Flammenwerfer besteht aus einem 1,7-Liter-Zylindertank, der mit einem Gemisch aus Benzin und Treibmittelflüssigkeit unter Druck gefüllt ist, mit einer Düse von 9 mm Durchmesser und einem Pistolengriff an der Vorderseite des Zylinders. Die Waffe wiegt 3,6 kg und wirft einen Flammstrahl von weniger als einer Sekunde auf eine Nutzreichweite von etwa 27 Metern. Ein Gurt ermöglicht das Tragen der Waffe, die an der Hüfte gehalten wird. Im Gegensatz zu Panzerfaust gilt das Gerät nicht als Einwegwaffe und kann wieder aufgefüllt werden.[2]

Kenngröße Daten
Länge 60 cm
Breite 7,2 cm
Höhe 21 cm
Gewicht 3,6 kg
Druckgas Stickstoff
Flammölmenge 1,7 Liter
Anzahl möglicher Flammstöße 1
effektive Wurfweite 27 m
maximale Wurfweite 40 m

Einzelnachweise

  1. Bruce Quarrie: German Airborne Troops 1939–45. Osprey Publishing, 1983, ISBN 978-0-85045-480-2, S. 22. 
  2. Yann Mahé, Laurent Tirone: Wehrmacht 46 – L’arsenal du Reich. Band 1. Caraktère, 2016, ISBN 978-2-916403-12-0, S. 33. 

Weblinks

  • Waffen HQ – Flammenwerfer der Wehrmacht
Handwaffen der Wehrmacht* im Zweiten Weltkrieg
Seitenwaffen

Bajonett S84/98 • Seitengewehr Modell 42 • Mauser C96 • Luger • Walther P38 • Walther PPKe • Walther PP • Sauer 38H • Mauser HSc • Astra 600Dreyse Modell 1907Volkspistole

Gewehre und
Karabiner

Karabiner 98kGewehr 24(t)G29/40G33/40 G98/40Gewehr 41Gewehr 43/Karabiner 43Sturmgewehr 44Fallschirmjägergewehr 42Luftwaffendrilling M30 Sturmgewehr 45Volkssturmgewehr

Maschinenpistolen

MP18MP 34(ö)MP35MP40MP 41MP 3008Erma EMPErma EMP 44

Maschinengewehre

MG 08Maschinengewehr SchwarzloseMG 13MG 15MG 17MG 26(t)MG 30MG 34MG 42MG 45MG 131lMG28(p)MG 35/36

Granatwerfer

Granatwerfer 34Granatwerfer 36Granatbüchse 39Kurzer 8-cm-Granatwerfer 42Granatwerfer 42

Handgranaten

Stielhandgranate 24Eihandgranate 39Stielhandgranate 43Splitterring

Panzerabwehr

FaustpatronePanzerfaustRaketenpanzerbüchse 54 (Panzerschreck)Panzerbüchse 38Panzerbüchse 39Panzerbüchse M.SS412-cm-Panzerabwehrbüchse 785 • Panzerwurfmine • HafthohlladungGeballte LadungSchießbecher

Flammenwerfer

Flammenwerfer 35Flammenwerfer 41 • Einstossflammenwerfer 46

Flugabwehr

Fliegerfaust

Beutewaffen

Pistole 625(f)Pistole 640(b)Pistole 35(p)Maschinenpistole MP 715(r)Maschinenpistole MP 717(r)Gewehr 24(t)Panzerbüchse 35(p)

(*) Sowie anderer deutscher militärischer Formationen