Dressed to Kill (Album)

Dressed to Kill
Studioalbum von Kiss

Veröffent-
lichung(en)

19. März 1975

Label(s) Casablanca Records

Format(e)

LP, CD

Genre(s)

Hard Rock

Titel (Anzahl)

10

Länge

30:07

Besetzung
  • Bass, Gitarre, Gesang: Gene Simmons
  • Gesang, Rhythmusgitarre: Paul Stanley
  • Leadgitarre, Gesang: Ace Frehley
  • Schlagzeug, Gesang: Peter Criss

Produktion

Neil Bogart, Kiss

Chronologie
Hotter than Hell
(1974)
Dressed to Kill Alive!
(1975)

Dressed to Kill ist das 1975 bei Casablanca Records erschienene, dritte Studioalbum der US-amerikanischen Hard-Rock-Band Kiss.

Entstehungsgeschichte

Ausgangssituation

Kiss gingen nach der Veröffentlichung von Hotter than Hell auf Tournee und hatten bereits während zwei »freier« Tage am 24. und 25. Januar 1975 Anything for My Baby und Rock and Roll All Nite[1] im Larrabie Sound Studio in Los Angeles aufgenommen. Zu dieser Zeit firmierte das neue Album noch unter dem Arbeitstitel »Kiss at Midnight«.[1]

Aufnahmen

Die Band unterbrach die Tour nach dem Konzert in Santa Monica (Kalifornien) am 1. Februar 1975, um in den Electric Lady Studios in New York City das nächste Album einzuspielen.[1] Aufgrund der schnellen Folge von Tournee und Tonaufnahmen, die die Band zu absolvieren hatte (die Gruppe ging nur drei Monate nach der Veröffentlichung von Hotter Than Hell ins Studio), war kaum Zeit gewesen, neue Stücke zu schreiben.

Aus diesem Grunde wurde auf zwei Titel zurückgegriffen, die noch aus Zeiten von »Wicked Lester« stammten, der Band, aus der Kiss hervorgegangen war, nämlich Love her all I can und She.[2] Die »Hotter Than Hell-Tour« wurde am 20. Februar 1975 fortgesetzt und umfasste noch drei Konzerte (20., 21. und 22. Februar 1975) – anschließend wurde in New York bis zum 25. Februar die Produktion von Dressed to Kill fortgesetzt und abgeschlossen.[1] Bereits Anfang März begannen die Proben zur Dressed to Kill-Tournee, die am 19. März 1975 in Northampton (Pennsylvania), begann.

Das Album wurde von Casablanca-Records-Chef Neil Bogart produziert, was eine Folge eines geschäftlichen Konflikts mit Kiss’ Management war: Bogart hatte eine Beziehung mit Bill Aucoins Managementpartnerin, Joyce Biawitz, begonnen, und wurde von ihr über ein Treffen informiert, das Aucoin, Biawitz, die Mitglieder der Gruppe und die Produzenten der ersten beiden Kiss-Alben, Kenny Kerner und Richie Wise, abgehalten hatten, um über ein Angebot der Plattenfirma Atlantic Records zu sprechen, die das Produzententeam, das Management und Kiss übernehmen wollte.[3][1] Casablanca Records schuldete Kiss zu diesem Zeitpunkt die Zahlung der vertraglich vereinbarten Anteile aller bisher verkauften Kiss-Tonträger, und das Management der Band sah sich daher gezwungen, Alternativen zu prüfen.[4]

Bogart entließ Kerner und Wise, nachdem er von dem Treffen erfahren hatte, und strich der Gruppe die Übernahme der Tourneekosten, sodass Aucoin gezwungen war, diese Ausgaben aus der eigenen Tasche zu zahlen – was er auch tat.[3][5] Der Konflikt wurde beigelegt, indem Aucoin Biawitz’ Anteil an der gemeinsamen Firma Rock Steady für 50.000 US-Dollar übernahm und Bogart zugestand, die Produktion des neuen Albums zu übernehmen. Durch dieses Arrangement war vor allem Biawitz' Interessenkonflikt gelöst; gleichzeitig konnte Aucoin seine Position stärken und Bogart seine Ideen hinsichtlich der Bedürfnisse des Musikmarktes verwirklichen.[1]

Bogart vertrat die Ansicht: Was der Markt jetzt offensichtlich braucht, sind schnelle, fröhliche Alben, die die Menschen ihre Sorgen vergessen lassen können.[6] Diese Einstellung resultierte in Rock and Roll All Nite. Der Titel war von Anfang an als Hymne angelegt: Bogart versuchte, so viele Tonspuren wie möglich übereinander zu legen, um das Lied möglichst so klingen zu lassen, als würde der Refrain von einer großen Menschenmenge gesungen werden. Als dies nicht gelang, holte er alle verfügbaren Leute aus dem Studioumfeld zu sich und ließ sie singen und klatschen. Auf der Aufnahme sind daher neben anderen Mitgliedern der Kiss-Entourage auch Peter Criss’ damalige Ehefrau Lydia Criss und Roadmanager JR Smalling zu hören.[1]

Cover

Das Cover von Dressed to Kill wurde von Bob Gruen fotografiert. Es zeigt die mit Anzügen bekleideten und dennoch maskierten Mitglieder der Gruppe auf der Straße. Die Anzüge waren vom Fotografen geliehen; Gene Simmons trägt zu seinem viel zu kleinen Anzug Clogs, die der damaligen Frau des Fotografen gehörten.[3]

Das Coverfoto entstand in einer Pause zu einer Fotoserie für das Magazin Creem. Die von Comicvorlagen inspirierte Serie zeigt die Gruppenmitglieder in Anzüge gekleidet, wie sie feststellen, dass John Denver ein Konzert gibt. Um die Welt zu retten, ziehen sie sich in einer Telefonzelle um und überkleben die John Denver-Plakate mit den Daten ihrer eigenen Konzerte, sodass die Zuschauer letztlich ein Kiss-Konzert besuchen.[3]

Veröffentlichung

Das Album erschien am 19. März 1975. Die beiden Stücke C’mon and Love Me und Rock and Roll All Nite wurden als Singles ausgekoppelt, erreichten jedoch zunächst keine hohen Verkaufszahlen. Erst das Live-Album Alive!, das im Herbst desselben Jahres erschien, verschaffte der Band den Durchbruch, und im Nachhinein verkauften sich Album und Singles besser. Dressed to Kill erreichte Platz 32 und damit die Top 40 der Billboard Charts; in den Charts des Magazins »Cashbox« reichte es für Platz 39.[2]

Titelliste

Seite Track Songtitel Länge Autor Hauptgesang
1 1 Room Service 2:59 Stanley Stanley
2 Two Timer 2:47 Simmons Simmons
3 Ladies in Waiting 2:35 Simmons Simmons
4 Getaway 2:43 Frehley Criss
5 Rock Bottom 3:54 Frehley, Stanley Stanley
2 6 C’mon and Love Me 2:57 Stanley Stanley
7 Anything for My Baby 2:35 Stanley Stanley
8 She 4:08 Stephen Coronel, Simmons Simmons
9 Love Her All I Can 2:40 Stanley Stanley
10 Rock and Roll All Nite 2:49 Simmons, Stanley Simmons

Auszeichnungen

1977 erreichte das Album Goldstatus von der RIAA.

Ausgaben

  • Casablanca NBLP-7016 (19. März 1975): Erste Schallplattenausgabe
  • Mercury 824 148-2 M-1 (Juli 1987): Erste CD-Ausgabe
  • Mercury 314 532 3762 (15. Juli 1997): Remastered CD

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Curt Gooch, Jeff Suhs: Kiss Alive Forever – A Complete Touring History; Billboard Books 2002, erste Auflage; ISBN 0-8230-8322-5
  2. a b Dale Sherman: Black Diamond – The Unauthorized Biography of Kiss; Collectors Guide Publishing Inc., 1997, ISBN 1-896522-35-1
  3. a b c d David Leaf, Ken Sharp: Kiss: Behind the Mask; Warner Books, New York, 2003. ISBN 0-446-53073-5
  4. Larry Harris: And Party Every Day – The Inside Story of Casablanca Records; Backbeat Books/Hal Leonard 2009, ISBN 978-0-87930-982-4
  5. Kiss: Beyond the Makeup; Dokumentation aus der Reihe Behind the Music, VH1, 2001
  6. Billboard Magazine, 15. Februar 1975
  • v
  • d
  • b
Kiss
Studioalben
Livealben
  • Alive!
  • Alive II
  • Alive III
  • Kiss Unplugged
  • You Wanted the Best, You Got the Best!
  • Kiss Symphony: Alive IV
  • Alive! The Millennium Concert
  • Kiss Alive 35
  • Kiss Rocks Vegas
  • Off the Soundboard – Tokyo 2001
  • Kiss Off the Soundboard – Live in Virginia Beach
  • Kiss Off the Soundboard: Live in Donington
  • Kiss Off the Soundboard: Veterans Memorial Auditorium Des Moines – November 29, 1977
  • Kiss Off the Soundboard – Live in Poughkeepsie
  • Kiss Instant Live
  • Kiss Sonic Boom over Europe
Kompilationen
  • The Originals
  • Double Platinum
  • The Best of the Solo Albums
  • Killers
  • Smashes, Thrashes & Hits
  • Chikara
  • Greatest Kiss
  • The Box Set
  • The Very Best of Kiss
  • The Best of Kiss: The Millennium Collection
  • Kiss 40 Years: Decades of Decibels
  • Gold
  • Kissworld: The Best of Kiss
  • The Best of Kiss, Volume 2: The Millennium Collection
  • Kiss Chronicles: 3 Classic Albums
  • The Best of Kiss, Volume 3: The Millennium Collection
  • Kiss Alive! 1975–2000
  • Jigoku-Retsuden
  • Playlist + Plus
Soundtracks
  • Detroit Rock City
Videoalben
  • Rock the Nation Live!
  • X-Treme Close Up
  • Kiss Konfidential
  • Kiss Unplugged
  • The Second Coming
  • Kiss Symphony – The DVD
  • Kissology, Vol. 1, 1974–1977
  • 20th Century Masters – DVD Collection
  • Kissology, Vol. 2, 1978–1991
  • Kissology, Vol. 3, 1992–2000
  • Kiss Rocks Vegas
  • Animalize Live Uncensored
  • Exposed
  • Crazy Nights
  • Kiss My Ass: The Video
  • Psycho Circus 3-D Video
Singles
  • Kissin’ Time / Nothin’ to Lose
  • Rock and Roll All Nite / Getaway
  • Rock and Roll All Nite
  • Shout It Out Loud / Sweet Pain
  • Flaming Youth / God of Thunder
  • Detroit Rock City
  • Beth
  • Detroit Rock City / Beth (Re-Release)
  • Hard Luck Woman / Mr. Speed
  • Calling Dr. Love / Take Me
  • Christine Sixteen / Shock Me
  • Love Gun / I Stole Your Love
  • Rocket Ride / Tomorrow and Tonight (Live)
  • I Was Made for Lovin’ You / Hard Times
  • Sure Know Something / Dirty Livin’
  • Shandi / She’s So European
  • Talk to Me / Naked City
  • Tomorrow / Naked City
  • A World Without Heroes / Dark Light
  • I (The Oath)
  • Creatures of the Night / Rock and Roll All Nite (Live)
  • Lick It Up / Dance All Over Your Face
  • All Hell’s Breakin’ Loose / Not for the Innocent
  • Heaven’s on Fire / Lonely Is the Hunter
  • Tears Are Falling / Uh! All Night
  • Crazy Crazy Nights / No, No, No
  • Reason to Live / Thief in the Night
  • Turn On the Night / Hell or High Water
  • Let’s Put the ’X’ in Sex / Calling Dr. Love
  • Hide Your Heart / Betrayed
  • Forever / The Street Giveth & the Street Taketh Away
  • Rise to It / Silver Spoon
  • God Gave Rock ’n’ Roll to You II
  • Unholy
  • I Love It Loud (Live) / Unholy (Live)
  • Nothin’ to Lose / Love Theme from KISS
  • Strutter / 100,000 Years
  • Let Me Go, Rock ’n’ Roll / Hotter Than Hell
  • C’mon and Love Me / Getaway
  • Then She Kissed Me / Almost Human
  • Shout It Out Loud (Live) / Nothin’ to Lose (Live)
  • Strutter ’78 / Shock Me
  • I Love It Loud
  • Killer
  • Thrills in the Night / Burn Bitch Burn
  • (You Make Me) Rock Hard / Strutter
  • Domino / Carr Jam 1981
  • I Just Wanna
  • Every Time I Look at You / Partners in Crime
  • Rock and Roll All Night (Unplugged) / Every Time I Look at You (Unplugged)
  • Jungle
  • Psycho Circus / Into the Void
  • You Wanted the Best
  • We Are One / Psycho Circus
  • I Finally Found My Way
  • Say Yeah
  • Modern Day Delilah
  • Never Enough
  • Long Way Down
  • Hell or Hallelujah
  • Samurai Son
Featurings
Tourneen
  • Diskografie