Charles Dvorak

Olympische Ringe
Olympische Ringe
Charles Dvorak
Charles Dvorak
Leichtathletik
Gold 1904 Stabhochsprung

Charles Edward Dvorak (* 27. November 1878 in Chicago (Illinois), USA; † 18. Dezember 1969 in Seattle, Washington) war ein US-amerikanischer Leichtathlet und Olympiasieger.

Dvorak war Student an der University of Michigan und Mitglied des dortigen Leichtathletikteams. Seine Spezialdisziplin war der Stabhochsprung. 1900 gewann seine Universität mit ihm die Studentenmeisterschaft der Western Conference in der Leichtathletik und sah sich dadurch bestätigt, einige ihrer Athleten zu den Olympischen Spielen 1900 nach Paris zu entsenden. Zu den vier ausgewählten Sportlern gehörte auch Charles Dvorak.

Mit vier Landsleuten wollte er am Samstag, den 14. Juli, zum Wettbewerb im Stabhochsprung antreten, doch die Organisatoren verschoben die Austragung auf Sonntag, den 15. Juli. Dvorak war ein streng gläubiger Mensch, dessen Religion jeglichen Sport an einem Sonntag verbot. Zusammen mit Bascom Johnson und Daniel Horton verzichtete er auf eine Teilnahme und wurde so um eine aussichtsreiche Medaillenchance gebracht. Bei einem von zwei in den Folgetagen abgehaltenen Wettkämpfen zur Revanche belegte Dvorak den zweiten Platz mit einer Höhe von 3,35 m hinter Daniel Horton (3,45 m). Damit sprangen beide höher als der Olympiasieger Irving Baxter (3,30 m). Auch Bascom Johnson sprang mit 3,38 m in seinem Revanchekampf höher. Offizielle Anerkennung fanden diese Wettkämpfe jedoch nicht.

1901 und 1903 gewann Dvorak die Meisterschaft der Amateur Athletic Union (AAU), was den US-amerikanischen Meisterschaften entsprach. 1904 erhielt er eine zweite Chance bei den Olympischen Spielen 1904 in St. Louis. Er holte sich im Stabhochsprung einen unangefochtenen Sieg mit 3,50 m, was neuer olympischer Rekord bedeutete. Er hatte dabei 15 cm Vorsprung auf seine Konkurrenten, die hinter ihm um die Plätze 2 bis 5 ein Stechen austrugen.

Die Platzierungen bei Olympischen Spielen für Charles Edward Dvorak
  • II. Olympische Spiele 1900, Paris
    • Stabhochsprung – gemeldet, aber nicht gestartet
  • III. Olympische Spiele 1904, St. Louis

Charles Dvorak war der erste Stabhochspringer der Weltklasse, der einen Bambusstab benutzte.

Literatur

  • Bill Mallon/Ian Buchanan: Quest for Gold, New York 1984, ISBN 0-88011-217-4
  • Ekkehard zur Megede: The Modern Olympic Century 1896-1996 Track and Fields Athletics, Berlin 1999, publiziert über Deutsche Gesellschaft für Leichtathletik-Dokumentation e.V.
  • Charles Dvorak in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Olympiasieger im Stabhochsprung

1896: Vereinigte Staaten 44 William Hoyt | 1900: Vereinigte Staaten 45 Irving Baxter | 1904: Vereinigte Staaten 45 Charles Dvorak | 1908: Vereinigte Staaten 46 Edward Cook und Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Alfred Gilbert | 1912: Vereinigte Staaten 48 Harry Babcock | 1920: Vereinigte Staaten 48 Frank Foss | 1924: Vereinigte Staaten 48 Lee Barnes | 1928: Vereinigte Staaten 48 Sabin Carr | 1932: Vereinigte Staaten 48 Bill Miller | 1936: Vereinigte Staaten 48 Earle Meadows | 1948: Vereinigte Staaten 48 Guinn Smith | 1952: Vereinigte Staaten 48 Bob Richards | 1956: Vereinigte Staaten 48 Bob Richards | 1960: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Don Bragg | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Fred Hansen | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Seagren | 1972: Deutschland Demokratische Republik 1949 Wolfgang Nordwig | 1976: Polen 1944 Tadeusz Ślusarski | 1980: Polen 1980 Władysław Kozakiewicz | 1984: FrankreichFrankreich Pierre Quinon | 1988: Sowjetunion Sergei Bubka | 1992: Vereintes Team Maxim Tarassow | 1996: FrankreichFrankreich Jean Galfione | 2000: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Nick Hysong | 2004: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Timothy Mack | 2008: AustralienAustralien Steve Hooker | 2012: FrankreichFrankreich Renaud Lavillenie | 2016: Brasilien Thiago Braz | 2020: SchwedenSchweden Armand Duplantis

Personendaten
NAME Dvorak, Charles
ALTERNATIVNAMEN Dvorak, Charles Edward (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Leichtathlet
GEBURTSDATUM 27. November 1878
GEBURTSORT Chicago (Illinois), USA
STERBEDATUM 18. Dezember 1969
STERBEORT Seattle, Washington