Żeleźnik

Żeleźnik
Eisenberg
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Żeleźnik Eisenberg (Polen)
Żeleźnik
Eisenberg (Polen)
Żeleźnik
Eisenberg
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Strzeliński
Gmina: Strzelin
Geographische Lage: 50° 45′ N, 17° 11′ O50.74166666666717.179166666667Koordinaten: 50° 44′ 30″ N, 17° 10′ 45″ O
Einwohner: 161
Postleitzahl: 57-100
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DST
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 378 Biedrzychów–Grodków
Nächster int. Flughafen: Breslau



Żeleźnik (deutsch: Eisenberg) ist ein Dorf in der Stadt- und Landgemeinde Strzelin (Strehlen) im Powiat Strzeliński der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Geographie

Żeleźnik liegt etwa zehn Kilometer südöstlich von Strzelin am Kernbach (Krynka), einem rechten Nebenfluss der Ohle. Nördlich des Dorfes verläuft die Woiwodschaftsstraße 378.

Nachbarorte sind Karszówek (Karisch) im Norden, Łojowice (Louisdorf) und Jegłowa (Riegersdorf) im Südwesten und Strąkowa (Kunzendorf) im Südosten.

Geschichte

Das Dorf wurde erstmals 1363 als „Ysenborg“ bzw. „Eysenbergk“ erwähnt, als Christian Eicke Herr von Eisenberg war. Spätere Besitzer waren 1556 Leonhard von Bischofsheim, 1590 Leonhard Friedrich von Bischofsheim, Nickel von Gersdorf († 1604), Nickel von Posadowsky, Adam von Gregersdorf († 1623), Sigismund Gregersdorf († 1623), Melchor von Dhyrn, Melchor Graf von Dhyrn († 1666), Franz Heinrich Freiherr von Hohenhaus († 1686), bis 1698 seine Söhne August, Heinrich und Franz Leopold von Hohenhaus, Helena Gräfin von Dhyrn geb. von Hohenhaus, Melchior Silvius Graf von Dhyrn, dessen Sohn Sylvius Friedrich von Dhyrn, bis 1746 Johann Ludwig Graf von Wassenberg und dessen Frau geb. Gräfin von Hoburg, bis 1753 Johann Heinrich Fischer, Johann Gottlob Nimptsch und Johann Gottfried Nimptsch († 1776) und dessen Erben.[1] 1845 gehörte das Gut einem Baron von Koppy.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Eisenberg 1741/42 mit fast ganz Schlesien an Preußen. Die alten Verwaltungsstrukturen wurden aufgelöst und Eisenberg in den Kreis Strehlen eingegliedert. Im Zuge der Stein-Hardenbergischen Reformen gehörte es seit 1815 zum Regierungsbezirk Breslau der Provinz Schlesien. 1783 zählte das Dorf ein herrschaftliches Vorwerk mit Wohngebäude, eine evangelische Kirche, die vormals als Begräbniskapelle diente, 32 Feuerstellen und 225 Einwohner. 1845 waren es 58 Häuser, ein herrschaftliches Schloss, ein herrschaftliches Vorwerk, 354 überwiegend evangelische Einwohner (47 katholisch), eine evangelische Pfarrkirche, eine evangelische Schule, zwei Wassermühlen, eine Brau- und Brennerei und zwölf Handwerker.[2]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Eisenberg mit dem größten Teil Schlesiens 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es durch die polnische Administration in Żeleźnik umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden, soweit sie nicht schon vorher geflohen waren, vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.

Sehenswürdigkeiten

Schloss Eisenberg
  • Das barocke Schloss entstand vermutlich um 1720 und wurde anstelle eines Hofs der Renaissance erbaut. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Bau erneuert. Nach 1945 diente das unbeschädigte Schloss als Kinderheim, später als Wohnsitz der PGR. Umgeben ist der Schlossbau von einem verwilderten Landschaftspark.[3]
Hauptartikel: Schloss Eisenberg (Schlesien)
  • Die römisch-katholische Filialkirche mit dem Patrozinium Unsere Liebe Frau (Kościół Matki Bożej Szkaplerznej) wurde erstmals 1377 erwähnt, damals mit dem Patrozinium St. Anna. Seit der Reformation bis 1676 und von 1709 bis 1945 war sie evangelische Pfarrkirche. Umbauten erfolgten im 18. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts. Im Kanzelaltar werden eine Kreuzigung aus Stein und auf der Predella das Letzte Abendmahl dargestellt. Der Taufstein wurde um 1580 geschaffen. An der südlichen Innenwand befindet sich ein frühgotisches Steinportal. Das Dach ist mit einem hölzernen Giebelreiter mit Schweifhaube und Laterne verziert. Die Epitaphe an der Außenwand sind aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Seit 1819 war die Kirche mit Riegersdorf verbunden, wo der Pastor wohnte. Eingepfarrt waren Eisenberg (mit Widum) und Karisch. Katholisch gehörte der Ort vormals zu Siebenhufen.[4]
  • Heldendenkmal der Roten Armee
  • Obelisk mit Statue der hl. Donata

Literatur

  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 1206
Commons: Żeleźnik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: so das Fürstenthum Brieg in fünf einzelnen Stücken enthält. Erster Band. bey Johann Ernst Tramp, 1783 (google.com [abgerufen am 18. April 2021]). 
  2. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845 (google.de [abgerufen am 18. April 2021]). 
  3. Arne Franke (Hrsg.): Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Schlösser, Band 1. Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, 2015, S. 123
  4. Geschichte und Hist. Ansichten Kirche Unsere Lieben Frau